Na endlich!
„Wir haben uns mit über 80 Organisationen in der Allianz „Rechtssicherheit für politische Willensbildung“ zusammengeschlossen. “
(Newsletter von LobbyControl vom 28.03.2019)
Das wurde aber auch allerhöchste Zeit. Nehmt diese Aussage bitte nicht übel, sie ist gut und ehrlich gemeint!
Während die Demokratiegegner sich immer weiter zusammenschließen, sich seit vielen Jahren verbündet haben und Kongresse abhalten wie das Weltwirtschaftsforum in Davos oder der Bilderberger war es bis jetzt bis auf eine Ausnahme nicht möglich, dass sich die progressiven Bürgerinitiativen zusammen getan haben. Die einzige mir bekannte Ausnahme war die Aktion gegen TTIP, die sehr erfolgreich war und trotzdem sinnlos, da alle mit TTIP beschäftigt und abgelenkt waren und im Stillen CETA vorbereitet und beschlossen wurde.
Der erste Schritt war also völlig richtig: Anstatt jeder für sich wurstelt wurde endlich mal was gemeinsam gemacht und ein großartiger Erfolg mit Millionen Unterschriften erreicht. Gut war dabei, dass die Bewegung über Ländergrenzen hinaus ging. Endlich mal!
Der zweite Schritt unterblieb jedoch und führte dann doch noch zum Misserfolg.
Kaum jemand bei den progressiven Bewegungen hat Erfahrungen in der politischen Führungsarbeit und kaum jemand in den Bewegungen scheint interessiert zu sein, sich dieses Wissen und Erfahrungen aneignen zu wollen.
Stattdessen erfolgen unabgestimmter Aktionismus, Wunschdenken und Populismus wie bei anderen auch, gegenseitige Abgrenzung, Besserwisserei, Betonköpfigkeit und daraus resultietrende sinnlose Streitereien wie bei der Partei „Die Linken“ und dergleichen.
Oder sinnlose unendliche Demokratiediskussionen wie bei den Piraten, weil niemand weiß, wie solche Diskussionen zum Ziel geführt werden können. Jeder hat eine andere Vorstellung von Demokratie und es wird kein Weg zur Verständigung gefunden.
Mit solchen Einstellungen lassen sich vielleicht winzige Teilerfolge erreichen, die Gesellschaft werden wir damit nicht verbessern und erst nicht retten.
Wenn wir den Zerfall der Gesellschaft aufhalten wollen und eine menschenwürdige Zukunft für alle haben wollen müssen wir also:
1. uns verbünden, auch über Ländergrenzen hinweg.
2. Wissen und Erfahrungen aneignen, um diesen Kampf ziekgerichtet und nicht wie bisher eher unabgestimmt untereinander chaotisch zu führen. Und unsere Mitstreiter aufklären und nicht nur auf der Strasse aufmarschieren oder E-mails unterzeichnen lassen. Die Menschen müssen aktiv für unseren Lampf gewonnen werden und müssen wissen, wofür und gegen wen sie kämpfen. Pazifismus wird uns nicht weiter bringen.
Natürlich soll in der gegründeten Allianz Lobbycontrol das machen, was ihr am besten könnt, attac das, was die am besten können und Campact, was die am besten können.
Aber nicht mehr lösgelöst von allen wie im luftleeren Raum, sondern abgestimmt in einer gemeinsamen Allianz.
Und bindet bitte solche Bewegungen wie Aufstehen, Friday for Future oder die Gelbwesten in Frankreich, Podemos in Spanien oder Syriza in Griechenland usw. mit ein und schließt sie nicht aus. Wir brauchen eine gesamtgesellschaftliche Diskussion über eine lebenswerte Zukunft, aber auch einen Plan, wie wir Ziele stellen und diese erreichen können.
Unter www.book-writer.de habe ich das Buch „Der-Gesellschafts-Denk-Baukasten“ für alle kosten- und rechtefrei zur Verfügung gestellt und ein neues Denken angemahnt.
Macht doch bitte mal das, was für alle Menschen wirklich Sinn macht und macht das bitte alle gemeinsam! Ich helfe dabei, wo ich nur kann, aber ich verzweifele fast an den oben genannten gesammelten Erfahrungen.
Herzliche Grüße
Bernhard Brose