Finanzierung und Organisation - Ziele, Wege und Kontrolle

Auf dem Weg zu einer lebenswerten Zukunft für alle kann nicht alles sofort realisiert werden, sondern es muss das Ziel in Teilziele zerlegt werden. Ziel, Organisation und Analyse über erreichte Zwischenschritte können nach ZIMOR bestimmt und so der Erfolg sicher geplant werden.
http://book-writer.de/zimor.htm
https://www.youtube.com/watch?v=mMbCAHgEe3s&t=7s

Dabei gibt es Sachverhalte, die höchste Priorität haben wie die Klima- und Umweltrettung sowie Erziehung und Bildung und Finanzierung sowie Probleme mit einer weniger hohen Priorität, die aber parallel dazu schrittweise gelöst werden wie die Rolle der Frauen oder prekäre Arbeit. Diese Zuordnung von Prioritäten scheint mir in den aktuellen Programmen von Parteien, Regierungen oder NGOs zu fehlen. Stattdessen werden einzelne Ziele mit einer niedrigeren Priorität an vorderste Stelle gerückt, um kurzfristigen Eindruck zu schinden.
Wenn Vertrauen und Verständnis hergestellt werden sollen ist aber die Information über den Gesamtweg sowie über die Lösungen und Probleme wichtig und nicht das häppchenweise Hinhalten oder demagogische Manipulation und Lügen. Damit fühlen sich viele Menschen veralbert. Notwendig ist genau so, dass die Menschen die Möglichkeit erhalten, sich aktiv an diesen Zielen zu beteiligen.
Und diese Teilzeile müssen sowohl bekannt sein sowie der Weg zur Realisierung und schonungslose Abrechnung. Wir brauchen keine Papiertiger, die gar nicht realisiert werden sollen und ausschließlich der Verdummung dienen, um gute Wahlergebnisse zu erzielen. Warum können wir nicht das Gesamtziel 20150 wieder in 5-Jahrespläne zerlegen, die dann in Jahrespläne unterteilt werden usw. und das auf die einzelnen gesellschaftlichen Bereiche umlegen? Nur, weil es im Sozialismus so gemacht wurde und da alles scheinbar falsch war? Also lehnen wir das ab und machen andere Fehler? Politik der galoppierenden Dummheit, Manipulation und Lüge! Als vorsätzlicher Betrug an den Bürgern.

Wenn ich eine so große Aufgabe wie die Klimarettung angehen will bedarf es vor allem der Antwort auf 2 Fragen:
- wie will ich diese riesige Aufgabe finanzieren und was soll wann, mit wem und wo passieren?
- wie bringe ich weltweit die Menschen zu aktivem Handeln zum Erreichen dieses Zieles?

Beide Fragen können von dem aktuellen Gesellschaftssystem nicht beantwortet werden, da die herrschenden Ziele und Motive diesen Lösungen entgegen stehen.

Schrittweise Finanzierung unter den Bedingungen einer progressiv verlaufenden Automatisierung und damit Wegfall von vielen Millionen Arbeitsplätzen:

- weg von der Besteuerung von Arbeit hin zur Besteuerung der Geldschöpfung. Ein Teil davon kann über eine sinnvoll eingeführte Finanztransaktionssteuer erfolgen, bei der alle Geldbewegungen besteuert werden. Die in Deutschland vorgesehene Einführung erfüllt diese Bedingungen nicht im Ansatz, ganz im Gegenteil.
- Austrocknen von Steuerparadiesen und Steuerlücken. Allein in Deutschland wird der Verlust dadurch je nach Quelle zwischen 100 Milliarden und 1 Billion Euro geschätzt. Die Dunkelziffer dürfte noch weit darüber liegen. Es geht also sowohl um das Austrocknen heimischer Steuerparadiese wie in Frankfurt oder europäischer wie den englischen Kanalinseln als auch das Stopfen von Steuerschlupflöchern für Großkonzerne wie Google, Amazon, Facebook, aber auch für deutsche Konzerne. Es gibt dazu in der EU eine Gesetzesvorlage, die von den meisten europäischen Ländern unterzeichnet wurde, nur Deutschland mit seinem Finanzminister Scholz weigert sich und blockiert damit die Umsetzung. Warum wohl? Der Geldtransfer in Steuerparadiese über Scheinfirmen sollte endlich strafrechtlich ermittelt und verfolgt werden. Die Ausrede, dafür nicht genügend Beamte zu haben ist typisch für dieses System. Bei diesen Geldsummen kommt es auf das bisschen Gehalt von ein paar Beamten wirklich nicht mehr an.
- Besteuerung der Menschen, denen das nicht weh tut. Reichensteuer, Spitzensteuersätze, Erbschaftssteuer usw. Hier liegt sehr viel Argen und riesige Einnahmereserven.
- Die wissenschaftlich-technische Entwicklung muss finanztechnisch neu bewertet werden. Wenn durch künstliche Intelligenz bis hin zur evolutionären Entwicklung von Robotern im self-Assembling und -programming u.a.m. in absehbarer Zeit der größte Teil der Arbeitsplätze wegbricht muss das Konsequenzen bei der Finanzierung haben. Beispiel: Japan will 2020 80 % seiner Pflegekräfte durch Roboter ersetzt haben. Auch wenn so ein Roboter umgerechnet 50.000 € kosten würde ist diese Investition innerhalb eines halben Jahres reinvestiert mit anschließendem maximalem Gewinn für das Unternehmen. So ein Roboter ersetzt problemlos 5 Arbeitskräfte, 7 Tage in der Woche 24 Stunden lang, ohne Pausen, Urlaub, Krankheit, soziale Probleme, ohne Lohn und Sozialabgaben. Er braucht keine Sozialräume wie Toiletten oder Pausenräume, keine Kantine.
Das Gleiche trifft für selbstfahrende Autos in den Speditionen und Zustellerfirmen zu.
Woher kommt also künftig das Geld für die ehemals Beschäftigten, die jetzt arbeitslos sind? Wer finanziert das Gesundheitssystem, die Pflege die Rente? Woher kommen die Staatseinnahmen für die weggebrochenen Lohnsteuer? Dafür brauchen wir eine Lösung. Und wir müssen diesen Menschen auch nach Wegfall ihres Arbeitsplatzes eine lebenswerte Zukunft sichern. Das müssen wir bereits jetzt planen, nicht erst, wenn der Ernstfall eingetreten ist. Wir müssen Vor- nicht Nachsorge betreiben, die dann nicht mehr finanzierbar ist. Arbeit ist für alle genug da – sie muss nur finanzierbar sein. Es gibt viel zu tun – warten wir es ab wie immer?
- Umverteilung des Reichtums innerhalb der Gesellschaft. Dieses Ziel haben sich viele NGOs und Bürgerbewegungen gestellt wie z.B. attac. Mein Freund Sven Giegold hat da sicher noch eine ganze Reihe guter Ideen beizutragen. https://sven-giegold.de

Gesellschaftliche Ziele

Wir brauchen endlich eine Gesellschaft, die von Humanismus und damit fortgeschrittener Demokratie geprägt ist. Eine soziale Marktwirtschaft ist eine Lüge, da sich Soziales und kapitalistische Marktwirtschaft antagonistisch gegenüber stehen. Und Marktwirtschaft nie das Wohl der Menschen zum Ziel hat, sondern ausschließlich maximalen Gewinn. Die soziale Marktwirtschaft ist keine lebenswerte Zukunft für alle, sondern ihr Ende.
Also eine Gesellschaft, in der nicht Gott Mammon das sagen hat, sondern das Wohl der Menschen sowie die Erhaltung unserer Erde an erster Stelle steht. Ohne diese Entwicklung zu diesem Ziel werden wir keine lebenswerte Zukunft haben!
Das hat nichts mit Sozialismus oder postindustrieller Gesellschaft zu tun oder wie auch immer diese Begriffe von den tatsächlichen Zielen ablenken sollen.
Sondern eine Gesellschaft, wo gesellschaftliche Anerkennung an die Stelle der monetären Anerkennung rückt. Christian Felber hat dazu erste Anregungen gegeben, die aber noch weiter entwickelt werden müssen.

Zusatz

Die aktuelle Minus-Zins-Politik führt unweigerlich in eine schwere Rezension, die weit schlimmer wird als die Finanzkrise 2008 – eher vergleichbar mit 1929. Diesmal geht es um das Geld aller, das abgeschöpft werden soll. Statt auf einem Konto zu liegen soll es ausgegeben werden, niedrige Zinsen ziehen hohe Verschuldungen nach sich. Unsere Konten werden auf diese Art geplündert und Geld entwertet. Und wir freuen uns darüber?
Die Finanz- und Wirtschaftskrise 1929 hat zum gesellschaftlichen Wandel 1933 geführt. Wollen wir das wieder haben?
Wenn nicht müssen wir schnell handeln und diese Gesellschaft so verändern, dass endlich wieder unsere Interessen vertreten werden und nicht mehr die Dummheit!